KÜNSTLERARTENSCHUTZ

Christina Lux

#AIRPLAY FOR ARTISTS - VOL I & VOL II
Die erste Runde startet am 03.04.2020
Die zweite Runde des Appells startete am 08.05.2020 mit weiteren Musikern.

#AirplayForArtists Vol. II – Erfolgreiche Initative für den Erhalt der Diversität der deutschen Musikszene geht in die zweite Runde.
Hannover, 7. Mai 2020

• Die Initiative #AirplayForAritsts bittet Radiostationen um verstärktes Airplay in der Zeit des anhaltenden Auftrittsverbots während der Corona-Krise
• Singer-Songwriter Sebel, der den Menschen mit seinem YouTube-Hit „Zusammenstehen“ in der Krise Mut machte, schließt sich der Bewegung an
• Nun folgt die zweite Auflage der erfolgreichen Bewegung, die inzwischen auf 85 namhafte Unterstützer aus der deutschen Independent-Szene gewachsen ist

Den anhaltenden Einschnitt in das persönliche und private Leben durch die Corona-Krise empfinden sicher viele Menschen als noch sehr präsent. Gerade für unabhängige Künstler*innen bedeutet das stillgelegte Kulturleben - mit dem einhergehenden Wegfall sämtlicher Konzerte - noch immer eine existenzbedrohende Situation.

Doch Passivität kann nicht die Antwort sein. Schon nach den ersten Konzertabsagen beratschlagt sich die Singer-Songwriterin TOKUNBO mit ihren Freunden von der Band The Brothers. Die zentrale Frage: Wie lässt sich der andauernde Wegfall der wichtgsten Einnahmequelle zumindest ein wenig abfangen, um Künstlerexistenzen zu sichern? Eine Idee lässt nicht lange auf sich warten, in einem offenen Brief bitten sie Radiostationen in der Zeit der Autrittsverbote vermehrt Musik von unabhängigen Künstler*innen zu spielen, um diese indirekt zu entlasten - denn für jeden gespielten Song schüttet die Verwertungsgesellschaft GEMA eine Tantieme aus.

Binnen nur weniger Tage kreieren sie gemeinsam mit weiteren befreundeten Musiker*innen eine Bewegung, die nun schon seit über vier Wochen unter dem Hashtag #AirplayForArtists starke Resonanz bekommt. In kürzester Zeit haben sich 45 Künstler*innen zusammengefunden, die stellvertretend für die unabhängige Szene den Brief unterzeichneten, darunter gesetzte Größen wie Purple Schulz oder Jon Flemming Olsen, sowie etablierte Namen wie Christina Lux und Michel van Dyke.

Es geschieht, was sich im Angesicht der Krise in vielen Lebensbereichen beobachten lässt: die Menschen rücken näher zusammen. Denn entsprechend positivfallen auch die Reaktionen der Radiostationen aus: Es folgen zahlreiche Sondersendungen und Interviews, vielerorts widmen Sender ihrer lokalen Szene entsprechend Sendeplatz. Die junge Bewegung wächst rasant und gewinnt neue prominente Unterstützer.

Unter anderem schließt sich ihnen der Singer-Songwriter Sebel an, der mit seinem YouTube- Hit „Zusammenstehen“ früh eine musikalische Antwort auf die Krise gefunden hatte: „Das Lied habe ich am 16. März geschrieben, als der Lockdown in Deutschland begann. In mir brodelte etwas und aus dem Bauch heraus bin ich einfach dem Impuls gefolgt. Die Resonanz war unglaublich, ich habe das Video veröffentlicht und ein paar Tage später gab es schon fast zwei Millionen Aufrufe bei YouTube.“ Zur Initiaive meint Sebel: „Ich halte die diese Aktion für wichtig, weil sie für den Erhalt einer vielfältigen und bunten Musiklandschaft in Deutschland steht.“

Anknüpfend an die schnellen Erfolge entscheiden die Initiatoren, mit einer neuen Edition in die zweite Runde zu gehen: #AirplayForArtists Vol. ll liefert neues Futter für die Radiosender und bringt neben Sebel 40 weitere Künstler*innen mit sich – unter ihnen Rock-Barde Stoppok, Singer-Songwriter Henning Wehland, die Saxophonistin Stephanie Lottermoser und Soul-Jazz-Ikone Pat Appleton (De-Phazz). So geht #AirplayForArtists heute mit 85 Unterzeichnenden erneut an die Öffentlichkeit. Vor dem Hintergrund, dass die Auftrittsverbote und Einschränkungen voraussichtlich auf sechs bis zwölf Monate ausdehnt werden, erscheint #AirplayForArtists notwendiger denn je. Denn während andere Bereiche der Wirtschaft so langsam wieder den Betrieb aufnehmen können, ist für die Kulturschaffenden noch längst kein Ende in Sicht.

Stellvertretend für alle Musiker*innen in diesem Land haben diesen Appell formuliert
:

7YFN feat. Weldon, Acoustic Fun Orchestra, Adayna, Alexander Paeffgen Trio, August August, Blanca Nuñez, BRUNKE, Canan Uzerli, Cécile Verny,
Celina Bostic, Christina Lux, Debby Smith, Diane Weigmann, Fjarill, Henning Wehland, Jamie-Lee, Jan Loechel, Jazz à la Flute, Jess Jochimsen,
Johanna Amelie, Jon Flemming Olsen, Joscheba, Joules The Fox, Joy Bogat, Jule Malischke, Katja Aujesky, Kenichi & The Sun, Kleima, Lena & Kathrin Sicks, LiLA, Lioba, LIZZY, Lukas Droese, Lumbematz, Mad Hatters Daughter, Maren Kips' Kollektiv, Max von Milland, Meike Köster, Micatone,
Michel van Dyke, milou & flint, Mimi Schell, Miu, MOLA, Nickless, Nikki mit dem Beat, Niqo Nuevo, NYLE, Odeville, Ottolien, Pat Appleton, Patty Moon, Pessimist, Philipp Leon, Poems for Jamiro, Project United, Puder, Purple Schulz, Rass Limit, Rezet, Robert Carl Blank, SALT, Same Day, Records, San Glaser, sarajane, Sascha Bendiks, Sebel, Soulounge, Stefanie Boltz, Stephanie Lottermoser, Stoppok, Tabea Booz, Takadoon,
Tess Wiley, Tex Brasket, The Brothers, The Twiolins, TOKUNBO, Ulita Knaus, Unduzo, VINTER, Waltari, WEZN.


Offener Brief an die Radiostationen

Deutschlands freischaffende Musiker*innen rufen zu Solidarität auf. Die sinnvolle und notwendige Absage von Konzerten und Veranstaltungen zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung von Covid-19 bringen viele Kulturschaffende in existentielle Nöte. Deutsche Radiostationen könnten in dieser Situation helfen.

Unser Appell:

Stellvertretend für die freischaffenden Musiker*innen Deutschlands möchten wir unter dem Hashtag #AirplayForArtists die Radiosender dazu aufrufen, pro Stunde einen Track einer/s freischaffenden Künstler*in zu spielen. Mit entsprechender Nennung des Namens und des Titels (und ggfs. Zusatzinformationen). 24 Stunden pro Tag, 7 Tage in der Woche.

Damit zeigen die Sender aktiv ihre Solidarität für Deutschlands Kulturschaffende.

Es geht um die vielen Musiker*innen verschiedener Genres, etablierte Acts wie auch Newcomer, die abseits des Mainstream die deutsche Kulturlandschaft prägen, von den meisten Radiosendern jedoch eher selten oder gar nicht gespielt werden.

Durch das Airplay würde ein Beitrag dazu geleistet, die Diversität der deutschen Musikszene über die Corona-Krise hinaus zu erhalten und zu stärken.

Die Künstlerinnen und Künstler erleben nicht nur eine symbolische Anerkennung ihrer Arbeit, zusätzlich wird ihre Reichweite und Bekanntheit gesteigert, was zu wachsenden Album-Verkäufen oder Downloads/Streams führt sowie zu erhöhten Besucher-Zahlen bei Konzerten nach überstandener Corona-Krise.

Nicht zuletzt wird mit zeitlicher Verzögerung mit den Ausschüttungen durch die GEMA und GVL nachhaltig eine konkrete finanzielle Unterstützung generiert. Vorausgesetzt diese Aktion liefe während der gesamten „Auftrittsverbotszeit“ und es beteiligten sich möglichst viele Sender.

Den günstigsten Fall angenommen, dass Veranstaltungen ab Juni 2020 wieder möglich sein werden, bleiben mehr als 10 Wochen mit komplettem Verdienstausfall für die Künstlerinnen und Künstler.

Bei einem Song pro Stunde, 24 Stunden pro Tag, 7 Tagen in der Woche bedeutete das 168 Tracks pro Woche pro Sender. Wenn allein 10 Radiosender 10 Wochen lang 168 Tracks dieser Bands und Solisten oder anderer Musiker*innen aus der Szene spielen, ergibt dies schon 16.800 Titel, also 16.800 mal konkrete Unterstützung für freischaffende Künstler*innen.

Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen

Unser Appell: den Airplay-Kuchen in diesen bewegten Zeiten zugunsten freischaffender Musiker*innen aufzuteilen, wie dies in der Schweiz bereits statt findet.

Paul McCartney und Mick Jagger werden es uns sicher gönnen.

Mehr zum Appell

AIRPLAY FOR ARTISTS
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